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Oliver Jung

Psychologe

Kunsttherapeut

Kunstpädagoge

NLP Trainer

Mitglied in folgenden Verbände und Gesellschaften:

Mitglied in der Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung (GwG)

Mitglied im Deutschen Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKGT)

Tel.: 0151/15778597

email: oliver-jung@email.de

Eggensteinerstr. 45

76297 Stutensee-Blankenloch

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Psyche in Krisenzeiten Oliver JungPsyche in Krisenzeiten Oliver Jung
Die Psyche in Krisenzeiten
19.01.2021
 
Ob globale oder persönliche Krisen, sie können den Menschen hart zusetzen.
Forschungen, was das mit der Psyche macht, gibt es schon lange. Es tauchen immer wieder die gleichen Phänomene auf.
In Krisenzeiten neigen Menschen dazu, Muster zu sehen, wo keine Muster sind – und bei großen Ereignissen nach einer großen Ursache zu suchen oder nach Schuldigen.
Was in der realen Welt passiert, ist verwirrend, selten schlüssig und logisch. Viele Menschen finden die reale Welt ungerecht, fühlen sich unfair behandelt und können sich vorstellen, dass in Wahrheit jemand anderes von dieser Ungerechtigkeit profitiert.
 
Überhäufig zu beobachten ist dabei, dass ein Zusammenhang zwischen pathologischen Merkmalen wie der Schizotypie – eine Persönlichkeitsstörung, die durch Paranoia (das Gefühl, beobachtet zu werden, dass andere einem etwas verübeln und so weiter) sowie durch eine zur Isolation führende Sozialphobie gekennzeichnet ist und mit wahnhaften Verhaltensweisen und Gedanken einhergeht. Auch wird immer wieder ein Zusammenhang mit einem geringem Selbstwertgefühl festgestellt.
 
Gedanken der Ungerechtigkeit sind so stark mit dem persönlichen Lebenssinn verwoben, dass jede inhaltliche Entkräftung wie ein lebensbedrohlicher Angriff wahrgenommen wird.
Man glaubt, durchschaut zu haben, was wirklich passiert, während alle anderen blind sind. Das verringert den Eindruck der Machtlosigkeit und steigert das Selbstwertgefühl.
Forschungen zeigen auch, dass man sich von der breiten Masse abheben möchte.
Man bekommt das Gefühl einzigartig zu sein und als Katalysator des Glaubens fungieren zu können und als Aufklärer. Dabei hat die betreffende Person das Gefühl anders oder sogar der «Schafherde» überlegen zu sein, die die offizielle Version naiv glaubt.
 
Oder es kommt ein scheinbarer Held ins Spiel mit einer radikalen Ideologie.
Eine radikale Ideologie bedeutet aber nur kurzzeitig psychische Entlastung. Eine Heldengeschichte funktioniert auf Dauer nur, wenn ihr Protagonist auch Heldentaten vollbringt.
Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass solche Theorien von einer wenig rationalen Sinnsuche von Individuen oder mittlerweile ganzer Gruppen herrühren. Sie zielen nicht auf Wahrheitssuche ab, sondern erfüllen in erster Linie eine psychologische und soziale Funktion: Sie dienen der Sinnsuche oder dem Kontrollstreben in einer als chaotisch empfundenen Welt.
 
Literatur:
Wagner-Egger, P., & Bangerter, A. (2007). La vérité est ailleurs: corrélats de l‘adhésion aux théories du complot [The truth lies elsewhere: Correlates of belief in conspiracy theories]. Revue Internationale de Psychologie Sociale, 20, 31–61.
Douglas, K. M., Sutton, R. M., & Cichocka, A. (2017). The Psychology of Conspiracy Theories. Current Directions in Psychological Science, 26(6), 538–542.

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